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Posts Tagged ‘Guido Giannettini’

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Wer Franz Josef Strauß war, muss man nicht erklären – was die Aginterpress war, hingegen schon: Hier lässt einen, wie immer mal wieder bei diesem Thema, das deutsche Wikipedia im Stich (deshalb die englische Version).

Die Aginter Press war eine seit 1962 bestehende Presseagentur mit Sitz in Lissabonn. Die Presseagentur ist allerdings nur Tarnung für eine internationale antikommunistische Struktur zur Koordination rechtsterroristischer Aktivitäten. Zwischen 1965 und 1968 ist sie hauptsächlich in Afrika tätig, ab 1968 richtet sich ihr Interesse auch nach Europa. (Regine Igel – Terrorjahre, die dunkle Seite der CIA S.128)

Der Vorsitzende der italienischen Parlamentskommission zur Untersuchung der Bombenattentate, Giovanni Pellegrino, fasst im Jahr 2000 zusammen: “Die Aginter Press (…) war offenkundig gebunden an die amerikanische republikanische Partei unter der Leitung von Senator Goldwater, an die CIA und andere westliche Geheimdienste (so zum Beispiel an das westdeutsche Netz von Reinhard Gehlen, (Chef der Auslandsaufklärung beim BND) (zitiert nach Regine Igel – s.o.)

Interessant wird es, wenn man sich einige der mit der Aginterpress vernetzte Personen näher ansieht: Yves Guerin-Serac, Robert Leroy, Stefano delle Chiaie und Guido Giannettini.

Robert Leroy ist der Verfasser des Aginter-Press-Dokuments “Algemeine Einschätzung der Situation der linken Gruppen”, in dem er die Notwendigkeit der “Infiltrierung provokatorischer Kräfte” zu “Schaffung von Instabilität und Chaos entwickelt, um darüber Ansehen und Einfluss der Kommunisten zu schaden. (Regine Igel S.132)

Und die Herren delle Chiaie und Giannettini kommen im Dokumentarfilm “L’Orchestre Noir – Schwarzer Terror” ausführlich zu Wort (Mehr dazu hier)

Delle Chiaie und Giannettini sind auch die Protagonisten des folgenden Kennzeichen D-Beitrags. Neben Franz Josef Strauß. Sehr spannend:

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Alles, was in unserem Land geschieht, (…) wird von außen gesteuert, von den deutschen, den englischen, den israelischen und amerikanischen Sonderagenten. Es fehlt eine italienische politische Linie und eine authentische italienische  Motivation (Guido Giannettini)

Die schreckliche Meldung von der Piazza Fontana erreichte mich in Paris, beim Europarat. In den Meldungen, die mir noch in Paris überbracht worden waren (…), war von der roten Spur die Rede. Nicht für eine Minute nur habe ich dies geglaubt. Die Spur war auffällig schwarz, wie man dann ja auch schnell erkant hat. (Aldo Moro). (Beide Aussagen zitiert nach: Regine Igel, Terrorjahre, die dunkle Seite der CIA in Italien, S.39)

Das Bombenattentat am 12. Dezember 1969 (hier der englische und hier der italienische Wikieintrag. Einen deutschen gibt es nicht.) auf die Banca Nazionale dell’Agricoltura an der Piazza Fontana im Zentrum Mailands, bei dem 13 Menschen sterben und 91 Verletzt werden,  ist deshalb so interessant, weil es in vielen Gerichtsverfahren über Jahre hinweg aufgeklärt worden ist. Im Zuge dieser Aufklärungsbemühungen sind Aussagen zustande gekommen wie die oben zitierte des Spezialagenten Giannettini, von dem noch ausführlich die Rede sein wird. Vor allem aber ist das Beziehungsgeflecht aus Geheimdiensten, Polizei und faschistischen Splittergruppen freigelegt worden, das verantwortlich ist für die schlimmsten Terroranschläge in der Geschichte Italiens.

In ihrem Artikel Italiens bleierne Jahre beschreibt die Journalistin Regine Igel die Hintergründe des Piazza Fontana Attentats sehr genau.

“Es schien unmöglich, dass der Geheimdienst eines befreundeten Landes, hinter diesen Anschlägen (gemeint ist in erster Linie Piazza Fontana) stecken könnte”. So lautet einer der einleitenden Sätze eines La Repubblica Artikels vom 11. Februar 1998 zum Gerichtsverfahren gegen den CIA Agenten David Carret.

Fabrizio Calvis Film L’ Orchestre Noir – Schwarzer Terror, aus dem Jahr 1997 widmet sich in zwei Teilen zu je 50 Minuten ganz dem Piazza Fontana Attentat. Deshalb hoch interressant, weil viele der Protagonisten der Strategie der Spannung  zu Wort kommen, unter anderen: Guido Giannettini, Stefano Delle Chiaie, Vincenzo Vinciguerra und der CIA Mann in Rom Marc Wyatt.

Die restlichen 13 Teile findet ihr auf youtube 🙂

Außerdem ist das Fontana Attentat eines von drei Anschlägen, die in dem Film “Gladio, die geheimen Armeen der NATO” näher untersucht werden (die anderen beiden sind die Brabant-Anschläge in Belgien und das Oktoberfest-Attentat in München 1980, das ausführlich hier im blog behandelt wird) Hier geht’s zum Film.

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